Um Informationen über das genutzte System zu bekommen gibt es unter Linux eine schier unendliche Zahl an Programmen und Befehlen. Im Zweifel fällt einem das benötigte Programm genau dann nicht ein, wenn man es benötigt. Oder man muss erst die Manpage lesen um die komplexe Bedienung zu verstehen.

Ein spannendes Tool, das genau diese Aufgaben in einem Programm bündelt ist INXI. Das Programm existiert schon länger, ist mir aber erst vor kurzem über den Weg gelaufen. Möglicherweise ist INXI dem einen oder anderen von euch auch noch unbekannt, weshalb ich das Programm gerne kurz vorstellen möchte.

Die Verwendung von INXI

Mit einem simplen Aufruf über den Befehl inxi liefert einem das Programm nur eine kleine Übersicht an Informationen, zur verbauten CPU, Kernelversion oder Speicher. In der manpage wird die Ausgabe auch als „very basic“ bezeichnet.

Etwas mehr und interessantere Informationen liefert der Schalter -b. Dieser sogt für eine ansehnliche Darstellung der Informationen und ruft zusätzliche Informationen z.B. zu Grafikkarte, Auflösung, Netzwerk usw. ab, ohne unübersichtlich zu werden.

Ausgabe von inxi -b

Mit inxi -i erhält man Informationen zu den Netzwerkinterfaces. Hilfreich ist bei diesem Befehlt auch, dass man nicht nur die lokale IP-Adresse angezeigt bekommt, sondern auch die externe IP, die der Provider dem Router zugewiesen hat.  In der Ausgabe als WAN IP bezeichnet.

Da INXI auch zum Debuggen von Probleme gedacht ist, gibt es den Schalter -z, der als persönlich markierte Informationen ausblendet. Dies ist sinnvoll, wenn automatisiert Informationen über das System weitergegeben werden, durch die Übertragung der Informationen aber keine Rückschlüsse auf den konkreten Computer möglich sein sollen. So wird z.B. das Homeverzeichnis augeblendet, sowie die MAC-Adresse und sämtliche IP-Adressen. Es wird stattdessen nur die Ausgabe <filter> angezeigt.

Ausgabe von Inxi -i und inxi -iz

Übersicht interessanter Optionen

Oben gezeigte Screenshots sollen einen Eindrug davon geben, wie INXI aussieht und was es leistet. Wie bei den meisten Tools dieser Art, ist der Funktionsumfang riesig. Die Manpage von INXI ist allerdings übersichtlich und leicht verständlich aufgebaut. Ich möchte daher hier nur eine kleine Übersicht geben, welche Optionen ich für besonders interessant halte.

inxi -b
Basisinformationen über das System werden ausgegeben
inxi -b Ausgabe
inxi -i
Informationen zu IP-Adressen und Nertwerkinterfaces.
Ausgabe inxi -i
inxi -n
Informationen zum Netzwerk, ohne IP-Adressen
Ausgabe inxi -n
inxi -v7
Ausgabe vollständiger Systeminformationen
Ausgave inxi -F
inxi -c N
Ändern des Farbschemas. N kann eine Zahl zwischen 0-32 sein.
Ausgabe inxi -c
inxi -w
Zeigt Wetterinformationen zum aktuellen Standort an. Laut manpage wird hierfür jedoch eine etwas unzuverlässige API genutzt. Funktioniert evtl. nicht immer.
Ausgabe inxi -w
inxi -V
Ausgabe der Versions- und Lizenzinformationen

Update von INXI

Die Version von INXI welche bei Ubuntu 16.04 und damit auch bei Mint 18 mitgeliefert wird, ist relativ alt. So unterstützt die Version aus den Paketquellen nur die Ausgabe von IPv4 Adressen, Informationen zu IPv6  fehlen völlig. Allerdings wird INXI durchaus aktiv weiterentwickelt und unterstützt IPv6. Allerdings muss das Programm zuerst aktualisiert werden. Dies kann über mehrere Wege erfolgen.

  1. Unter Ubuntu kann INXI aus dem PPA von unit193 installiert werden. Dieses enthält eine aktuellere Version
  2. Da es sich bei INXI um ein Programm handelt welches lediglich aus einer Datei besteht, kann man auch einfach die aktuelle Version von Github laden und direkt ausführen.
  3. wenn das Programm aus den Paketquellen installiert wurde, kann es am Paketmanager vorbei aktualisiert werden. Hierzu muss in der Datei /etc/inxi.conf der Eintrag B_ALLOW_UPDATE=false auf B_ALLOW_UPDATE=true geändert werden. Anschließend kann das Programm mit sudo inxi -U aktualisiert werden.

 

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