Seit Herr Nadella die Führung von Microsoft übernommen hat, hat dieser mit Windows 10 einige Dinge geändert, die unter den bisherigen Chefs geradezu als Blasphemie galten. Zwar ist Windows noch keine Alternative zu Linux geworden 🙂 jedoch bemüht man sich in Redmond hier aufzuholen.

Möglicherweise hat man sich aber auch am Mac orientiert, der sicher auch durch die Verfügbarkeit gängiger Kommandozeilen-Tools für Entwickler und Administratoren zu einer immer attraktiveren Alternative wurde.

Ein Beispiel ist der SSH-Client, den Windows nun nativ mitbringt. Erfreulicherweise handelt es sich hierbei um den OpenSSH Client und keine Eigenentwicklung von Microsoft. Derzeit wird das Feature noch als Beta bezeichnet, was sich beim testen auch bestätigt hat.

Installation des SSH-Clients unter Windows 10

Installiert wird der SSH-Client in den sogenannten Optionalen Features. Diese erreicht man indem im Startmenü nach „optionale Feature“ sucht. Unter „Feature hinzufügen“ findet man den SSH-Client.
Nach der Installation war bei mir ein Neustart nötig, damit das Programm aufrufbar war. Anschließend kann SSH wahlweise über die klassische Eingabeaufforderung (cmd) oder über die Powershell verwendet werden.

Openssh unter Windows 10 installieren

Verwenden des SSH-Clients von Windows 10

Grundsätzlich funktioniert SSH unter Windows genau wie unter Linux. Schließlich handelt es sich um OpenSSH. Die üblichen Konfigurationsdateien wie config, knows_hosts, keyfiles usw. werden unter c:\Users\USERNAME\.ssh erstellt.

Sofern man sich bei einem Server über auf Passwort authentifiziert funktioniert der Client ohne weitere Konfiguration.
Auch das Konfigurieren unterschiedlicher Hosts in der .ssh/config hat problemlos funktioniert. Eine Verbindung war dann einfach mit dem bekannten Befehl ssh HOSTNAME möglich.

Nur die Authentifizierung mittels Keyfile wollte bei mir nicht richtig funktionieren. Hier meldete der SSH-Client immer ein invalid Keyfile, das jedoch in gleicher Form unter Linux funktioniert. Möglicherweise unterstützt der Client unter Windows nur bestimmte Formate.
Problematisch ist hier schon die Pfadeingabe, da Windows hier mit einem Backslash arbeitet, was OpenSSH natürlich nicht versteht. Hier sieht man dass noch zwei unterschiedliche Welten aufeinander treffen. Das beste ist hier man wechselt zuerst in das gewünschte Verzeichnis und gibt dann nur den Dateinamen an.

Für den einen oder anderen ist der SSH-Client unter Windows 10 vielleicht jetzt schon hilfreich. Auf jeden Fall ist die Integration von OpenSSH in Windows 10 ein erfreulicher Schritt. Es bleibt zu hoffen dass die Entwicklung hier nicht einschläft.

OpenSSH Powershell


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